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27.05.2016

Roggenburg – Löwenburg – Ederswiler – Kleinlützel, 26.05.2016

Seniorenwanderung vom Donnerstag, 26. Mai 2016
Länge 12 km, Auf-/Abstieg 290 m/330 m, Wanderzeit 3 Stunden
Wetter: sonnig, später leicht bewölkt, angenehmer Wind

Anfahrt von Laufen BL mit dem Postauto nach Roggenburg BL zum Restaurant Neumühle an der französischen Grenze. Nach dem Startkaffee in der Gartenwirtschaft ging es leicht bergauf zum Gutsbetrieb Löwenburg JU und weiter zur Ruine Löwenburg. Nach der Mittagsrast über Ederswiler JU auf teilweise asphaltierten Wegen an Bauernhöfen vorbei zum Punkt 668 und dann abwärts nach Kleinlützel und mit dem Postauto nach Laufen.

Hart an der französischen Grenze: das Restaurant Neumühle/Roggenburg BL.

Wirtshausschild Neumühle.
Unsere Wandergruppe beim Startkaffee.

Ein grosser Weiher nahe der Neumühle.


Unterwegs nach Löwenburg.

Löwenburg JU ist ein zur Gemeinde Pleigne gehöriger Weiler und besteht aus einer Burgruine (13./14. Jh.) sowie aus einem Wehrhof (16. Jh.), der ins kantonale und eidgenössische Denkmalschutzregister aufgenommen worden ist.









Seit 2003 findet auf der Löwenburg die NaturSchule statt. Kernziel ist es, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, die Natur in ihrer Einzigartigkeit zu erleben und zu verstehen.
Zwischen April und Oktober werden Schülerinnen und Schüler der Primar- und Sekundarstufe der Kantone BL und BS während einer Woche sinnes- und handlungsorientiert unterrichtet. Die Kinder und Jugendlichen schlafen während dieser Woche im Stroh.


Der ursprüngliche Meierhof dürfte ein einfacher Sennhof gewesen sein, möglicherweise mit einigen Wehrbauten. Der Konvent des Klosters Lützel (Lucelle) benutzte das Hofgut als Zufluchtsstätte während des Dreissigjährigen Kriegs.







Das Innere der heute reformierten spätgotschen Hofkapelle mit sieben Spitzbogenfenstern und seinem schönen Kreuzgratgewölbe.

Im 15. Jahrhundert wurde anstelle des alten Freihofs ein mächtiger Neubau samt Wohn- und Verwaltungstrakt sowie die Kapelle errichtet. Der Orden der Zisterzienser war bekannt durch die harte körperliche Arbeit seiner Mitglieder, aber auch durch die Urbarmachung des Landes und eine fortschrittliche Landwirtschaft.
Der heutige Landwirtschaftsbetrieb stellte als einer der ersten von der Milchvieh- auf die arbeitsextensive Mutterkuhhaltung um. Bei dieser Produktionsart bleiben die Kälber sowohl im Stall als auch auf der Weide bei ihren Müttern. Wanderer müssen sich sehr zurückhalten, da die Muttertiere auf jede Störung sich aggressiv verhalten können.


1956 kaufte die Christoph Merian Stiftung das historische Hofgut Löwenburg. Neben der landwirtschaftlichen Produktion finden zahlreiche Tätigkeiten zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren statt. So werden im Rahmen eines ökologischen Vernetzungsprojekts blumenreiche Wiesen angelegt, Hecken gepflegt oder Waldränder durch Pflegemassnahmen aufgewertet.


Im 12. Jahrhundert wurde nach einer Burg aus Holz eine Steinburg errichtet. Beim Erdbeben von 1356 erlitt die Löwenburg beträchtliche Schäden. Der Bergfried war eingestürzt und die Zisterne verschüttet. Bald nach der Wiederherstellung vermachte der letzte Besitzer die Burg seinem Enkel Johann Münch von Münchenstein. 1526 erwarb das Kloster Lützel Burg und Herrschaft. Über hundert Jahre lang musste sich das Kloster mit den Basler Bischöfen wegen verschiedener Rechte herumschlagen. Die Burg wurde in der Folgezeit nicht mehr gepflegt und geriet allmählich in Zerfall.



Durch die Ruine ein Ausblick Richtung Ederswiler.

Brücke über den Burggraben.


Die Ruine Löwenburg vom Wald umgeben.


Ederswiler ist ein typisches kleines Juradorf, geprägt von der Landwirtschaft. Als einziges deutschsprachiges Dorf musste Ederswiler bei der Juraabstimmung in den neuen Kanton Jura übertreten.

Ein Elephant mitten im Dorf Ederswiler.

Ob dies ein Sinnbild ist: "Wir lassen uns trotz allem nicht unterkriegen"?

Das kleine Elsass im Kanton Jura.  Während viele Ältere anscheinend noch hadern, geht die zweisprachige Jugend heute locker mit der besonderen Sprachsituation um.

(Text aus der NZZ vom 10.12.2011)
Ederswiler hatte Ende 2014 noch 115 Einwohner.



Wanderung durch das Tal des Bösebachs.


Links im Wald ist die Ruine Löwenburg sichtbar.



Hof Undere Rizigrund (639 m).


Abwärts ins Lützeltal nach Kleinlützel.


Kleinlützel
Apfelbaum in voller Blüte.

Hofinschrift am Hof Erspel oberhalb von Kleinlützel:
Glück und Unglück, beides trag in Ruh, alles geht vorüber – und auch Du.